Fragen?

Freitag, 10. Oktober 2014

FlashbackFriday!

Für alle die beim Stichwort “Splash!” nur die Stirn runzeln und denken „Hä wat is los?!“:
Buddy Wikipedia sagt:„Das splash!-Festival ist ein Hip-Hop Festival. (…)Seit 2009 hat das splash! auf der Halbinsel Ferropolis bei Gräfenhainichen einen neuen Veranstaltungsort.“
Jedenfalls liegt das Splash! zwar jetzt auf den Tag genau schon 3 Monate zurück, doch da ich in der Woche locker siebenmal sehnsüchtig zurückdenken muss wollte ich es mir nicht nehmen lassen trotzdem darüber zu schreiben. 

Ich kann mich noch dran erinnern, als wär's gestern gewesen...Nachdem wir uns an besagtem Donnerstag, den 10. Juli 2014, um halb sechs aus den Federn gequält hatten (um dann doch fast zwei Stunden später als geplant loszufahren) und mit einem bis obenhin vollgestopften Golf IV bei viel zu heißem Wetter circa acht Stunden lang quer durch Deutschland gegurkt waren, erreichten wir endlich den Zeltplatz. Zeitgleich mit gefühlten 67484027595 anderen Menschen. Erstmal völlig überfordert mit dem Ausmaß des Zeltplatzes ein Fleckchen suchen, um das Lager aufzuschlagen. Energie auf dem Nullpunkt. Wir wollen das Zelt aufbauen, haben es sogar extra vorher zu Hause geübt, da denkt sich Petrus plötzlich: „Och, jetzt ein schöner Wolkenbruch, das wär doch was Feines!“. Innerhalb von 5 Sekunden sind wir, das Zelt - sowohl von innen als auch außen-, unser Essen und natürlich auch alle unsere Klamotten nass. Top! Wenig später erfahre ich auch noch, dass das Festivalgelände ungefähr vier Kilometer Fußweg vom Zeltplatz entfernt ist.  Vielleicht sollte ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich nicht umsonst manchmal mit der grimmig schauenden Grumpycat verglichen werde :D, aber an diesem Punkt wollte ich echt gerne alles liegen lassen und einfach wieder nach Hause.
Danach hatte Petrus allerdings Erbarmen mit uns und alles wandte sich zum Guten, yeah! Hier ein paar Expressionen:
Die Azzlackz vereint bei „Chabos wissen wer der Babo ist“ auf der Desperadosstage. Karate Andi spielt „Breakdance Battle“ und verschenkt becherweise Pilsator. Die Eskalation bei K.I.Z., weswegen alle schon Samstag heiser waren. Alle drehen beim „OK KID vs. Ronny Trettmann“-Soundclash gemeinsam den Swag auf, allen voran Kraftklub-Felix, der zwei Meter neben mir steht. Prinz Pi stimmt „Laura“ an, Feuerwerkskörper schießen zischend in den Himmel und eine Gänsehaut macht sich auf meinen Armen breit. Dass man bei den Auftritten überhaupt nicht realisiert, was für Menschenmengen um einen herum stehen. Samy Deluxe steht auf der Samoastage, rappt „Poesiealbum“ und langsam versinkt die Sonne im See. Im Campingstuhl auf den Sonnenaufgang warten.Der Regenbogen über dem Zeltplatz. Flunkyball um halb fünf morgens. Bier über'n Kopf bei Edgar Wasser. Die Babymaus auf meinem Campingstuhl, als wir nachts vom Festivalgelände zurückkommen. Mein Lieblingsdixi brennt lichterloh. Dank Steinzeithandy kann ich nichts filmen und einfach mal echt den Moment genießen. Die netten Kantenjungs, die mich im Kollegah-Moshpit davor bewahrt haben auf die Fresse zu fliegen. Outkast spielen „Roses“ und alle tanzen, als würde ihnen keiner zusehen. Zwischen Seebühne und Mainstage hin  und her sprinten, um noch kurz Left Boy zu sehen. Die Wäscheleinen-WG mit unseren Zeltnachbarn. Betrunkene, aber sehr herzliche „Free Hugs“-Verteiler auf dem Weg zum Zeltplatz. Durch "Helga!"- und "Matze hat gekotzt!"- Sprechchöre geweckt werden. Trailerpark mit „Bleib in der Schule“ auf der Mainstage. Casper kommt mit Kollegah auf die Bühne, scheiß auf das kaputte Mikro. „Bock aufn Brot?“- der wohl kreativste Anmachspruch ever. Nach dem gewonnenen WM-Finale werden an der Seebühne die Bengalos angezündet, alle gröhlen zusammen „We are the Champions“ und für einen Moment ist Patriotismus okay.
Das Einzige was meine Laune an diesem Wochenende kurzzeitig trüben konnte war der Moment, als ich seelenruhig im Gras vor dem Gaskocher saß und darauf wartete, dass das Wasser für meine 5-Minuten-Terrine kochte. Genau in diesem Moment erfuhr ich nämlich, dass Marteria spontan vorbeigekommen war und gerade auf der Seebühne spielte. Da wurde das fehlende internetfähige Handy plötzlich zum Fluch, denn auf Instagram und Facebook hatte er sich angekündigt. Aber sogar darüber komme ich langsam hinweg.

Und jedes Mal, wenn jetzt „Roses“ im Radio gespielt wird, schaue ich auf das Bändchen an meinem Handgelenk und muss grinsen wie ein Honigkuchenpferd. Alligatoah hat mal in einem Interview gesagt, dass das Splash! einen besonderen Vibe hat und ich glaub da ist was dran. Einfach dieses Zusammenspiel aus Musik, Zeit, Ort und Leuten, alles passt. Ich bin auf jeden Fall froh, dass das Splash! mein erstes Festival war. So, Ende der Liebeserklärung.







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